04.05.2013 Vortrag Franz Hecht

Im Mai gerät nicht nur der Imker ins Schwärmen – Bienenfachwart Franz Hecht referierte bei Bienenzüchtern über die anstehenden Maßnahmen

Im Mai hat der Imker am meisten Arbeit, denn die Frühjahrstracht ist in vollem Gange, die Völker wollen schwärmen und der Honigraum wird aufgesetzt. Viele Imker des Bienenzuchtvereins Cham-Willmering verfolgten daher mit großem Interesse den Vortrag von Bienenfachwart Franz Hecht, der am Lehrbienenstand Stegmühle über die anstehenden Maßnahmen referierte. „Wer jetzt als Imker schläft, hat bald mit einem Nachspiel zu kämpfen“, so der Experte. Je nach Witterung ist ab Mitte Mai mit den ersten SONY DSCSchwärmen zu rechnen. Die vermuteten Ursachen für Schwarmlust sind mannigfaltig und meist kaum zu beeinflussen – wie die erbliche Veranlagung oder das Alter der Königin. Was tatsächlich den Schwarmtrieb effektiv dämpft, ist dagegen das frühzeitige Erweitern sowie das Schröpfen von Völkern, beispielsweise durch Bildung von Sammelbrutablegern. Wegen des schlechten Wetters zu Jahresbeginn setzt die Frühtracht heuer etwas später ein, aber dafür jetzt blitzartig. Der Zeitpunkt, wann der Honigraum aufgesetzt wird, ist jedoch nicht nur vom Einsetzen der Tracht abhängig, sondern auch die Volksstärke muss besonders beachtet werden. Die Honigräume sind im Kern mit einem Block ausgebauter, unbebrüteter Waben oder nur mit Mittelwänden zu bestücken. Brutwaben haben im Honigraum aus hygienischen Gründen nichts zu suchen. Abwechselndes Einhängen von Drohnenrahmen in die Bruträume beschäftigt Baubienen, Königin und Ammenbienen und mindert deswegen die Schwarmlust des Volkes. Dieser ungedrahtete Leerrahmen dient einzig zur Aufzucht der Drohnenbrut. Die Königin stiftet hier in die Zellen nur unbefruchtete, männliche Eier. Genau hier vermehrt sich verstärkt die Varroamilbe. Der Imker nutzt somit die effektivste bekannte Varroa-Falle: Wird die Drohnenbrut regelmäßig nach der Verdeckelung und vor dem Schlupf ausgeschnitten vermindern schon drei Baurahmen den Jahresendbefall um 50 Prozent. Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Rudolf Deinhardt bedankte sich abschließend bei Franz Hecht, der nach seinen Ausführungen noch geduldig die vielen Fragen der Imker beantwortete.