03.02.2014 Schulung Königinnenzucht

Die Königin ist entscheidend – Rita Bergbauer referierte über den Sinn und Zweck einer Belegstelle

SONY DSC„Honigjahre sind keine Züchterjahre, denn durch die rege Sammeltätigkeit sind die Arbeiterinnen mit der Nachzucht von jungen Königinnen überfordert“, erklärte Rita Bergbauer kürzlich den Mitgliedern des Imkervereins Cham-Willmering nach der Jahreshauptversammlung. Die Leiterin der Belegstelle Rachel-Diensthütte sagte auch, dass sich viele Imker um eine ständige Optimierung durch Zucht bemühen. Die Ziele sind neben Sanftmut und guter Honigleistung auch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen die Varroa-Milbe und schwacher Schwarmtrieb. Entscheidend ist stets die Königin, denn sie produziert die Arbeiterinnen, deren genetische Merkmale je zur Hälfte von der Königin selbst und einer männlichen Biene, mit der sie sich während des Hochzeitsfluges gepaart hat, stammen. Die Begattung der Königin auf einer Belegstelle sei nach Ansicht der Expertin daher eine äußerst geeignete Methode, ihr Leistungspotential enorm zu verbessern. Eine solche Einrichtung ermöglicht eine gezielte Paarungskontrolle der jungen Königinnen mit rasseechten Drohnen. Die Königinnen werden auf natürliche Weise im Flug auf den Drohnensammelplätzen begattet. Hierzu stellt die Belegstelle mehrere Drohnenvölker, die sogenannten Vatervölker, zu Verfügung, um ausreichend männliche Bienen für die Begattung vorzuhalten. Um das Eindringen von fremden Drohnen anderer Imker in die Drohnensammelplätze zu unterbinden, befinden sich im Umkreis von mehreren Kilometern nur Imker mit Bienenvölkern der gleichen Zuchtlinie. Auf der Belegstelle Rachel-Diensthütte wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1615 Königinnen begattet. Diese wurden von den Imkern in standardisierten Begattungskästen angeliefert. Rita Bergbauer ermahnte die Imker, keine eigenen Drohnen mit den Begleitbienen einzuführen. Deswegen müssen die Bienen beim Einfüllen vorab durch ein Absperrgitter gesiebt werden, um die „minderwertigen“ Drohnen auszusortieren. Die unbegattete Königin sollte darüber hinaus bereits vor Ihrem Jungfernflug gezeichnet, aber nicht am Flügel beschnitten werden.