04.08.2012 Varroabehandlung

Varroa-Milbe führt zu dramatischen Verlusten – Rechtzeitiges Behandeln vermindert die Gefahr, Bienenzuchtverein Cham-Willmering informierte Imker

Das Hauptproblem der Imker ist die Varroa-Milbe. Der Parasit, der seit 1977 über befallene asiatische Honigbienen nach Europa eingeschleppt wurde, schwächt die Völker nachhaltig und führt zu schweren Verlusten. Damit für die Bienenhalter der Winter nicht zur SONY DSCKatastrophe wird, veranstaltete der Bienenzuchtverein Cham-Willmering zuletzt am Lehrbienenstand in Stegmühle eine Informationsveranstaltung, bei der verschiedene Bekämpfungsmethoden in Praxis und Theorie behandelt wurden. „Nach wie vor besteht ein flächendeckender Befall der Bienenvölker, der grundsätzlich einer wirksamen Behandlung aller Bienenvölker bedarf“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende Rudolf Deinhart bei seinen Ausführungen. Die Milbe verursacht Schäden an erwachsenen Bienen und der Bienenbrut. Daher ist eine frühzeitige Sommerbehandlung für gesunde Winterbienen von großer Bedeutung. Als bewährtes Mittel empfahl der Experte den Imkern 60%ige oder 85%ige Ameisensäure, da diese nicht nur die Milben auf den Bienen sondern auch in der verdeckelten Brut abtötet. In diesem Zusammenhang stellte Rudolf Deinhart in Kooperation mit Bienenwart Florian Daiminger und Martin Schwitz das Schwammtuch-Verfahren sowie den Liebig- und Nassenheider-Verdunster als geeignete Verfahren vor. Außerdem gaben sie wichtige Hinweise zur korrekten Umsetzung. Ebenso gingen sie auch auf die vorgeschriebene Schutzausrüstung, die bei der Bienenbehandlung unabdingbar ist, ein. Als weiteres Mittel wurde noch die 15%ige Milchsäure vorgestellt, wobei diese nur für brutfreie Völker geeignet ist. Deinhart betonte, dass auch nach einer erfolgten Behandlung von den Imkern noch regelmäßig der Milbenabfall kontrolliert werden muss, da stets die Gefahr einer Reinvasion über zusammengebrochene Völker oder Bienenverflug zu befürchten ist. Anschließend trafen sich die knapp 40 Kurs-Teilnehmer im Vereinsheim, um anhand einer anschaulichen Präsentation noch den Vermehrungszyklus der Milbe und die Vorgehensweise bei der Winterbehandlung zu besprechen. Die Imker waren sich weitestgehend einig, dass Oxalsäure hierfür am besten geeignet sei.