Potenziale für mehr Blütenvielfalt – Förster Peter Schön: „Moderner Ackerbau schadet den Honigbienen“
„Bienen und Blüten – eine besondere Beziehung“ lautete kürzlich das Thema des Vortrags von Förster Peter Schön am Lehrbienenstand in Willmering. Dabei erklärte er den Mitgliedern des Bienenzuchtvereins Cham-Willmering, dass vielerorts das Nahrungsangebot für Bienen nicht mehr ausreichend ist. Die in Jahrtausenden entstandene biologische Vielfalt der Kulturlandschaft ist in den vergangenen Jahrzehnten auch in Bayern stark zurückgegangen. Wildkrautreiche Getreideäcker und blumenbunte Wiesen wurden durch Monokulturen wie Mais verdrängt und sind selten geworden. Alte regional-typische Obstsorten fehlen vielerorts schon ganz. Diese Entwicklung trifft auch unsere Honigbienen. Entscheidend ist für diese nämlich eine ganzjährig, durchgehend stabile und reichhaltige Nektar- und Pollenversorgung. Diese Grundvoraussetzungen sollten in möglichst vielen Landschaftsstrukturen und Siedlungsbereichen vorhanden sein und geschaffen werden. Mit allen Maßnahmen zur Förderung von Honigbienen werden gleichzeitig auch die Lebensbedingungen vieler anderer Lebewesen verbessert. Bunt bühende Wiesen waren bis vor wenigen Jahrzehnten eine der Hauptnahrungsquellen für Bienen und andere Blüten besuchende Insekten. Dauergrünland ist heute jedoch sehr arm an Blüten, oft fehlen diese ganz oder werden noch vor Blühbeginn großflächig abgemäht. Dies zum Nachteil für alle Blütenbesucher. Farbenprächtige, naturnahe Raine helfen den Bienen und steigern auch unsere Lebensqualität. Säume entlang von Äckern, Gräben, Wegen und Wiesen bilden mit den Grasrainen an Straßen ein weit verzweigtes Netz in unserer Kulturlandschaft. Leider wird auch in vielen Gärten durch die Gestaltung, Pflanzenauswahl und Pflege den Bienen überhaupt nichts geboten. Dabei könnte jeder Gartenbesitzer viel für die Honigbienen tun. Am Ende des überaus fachkundigen Referats bedankte sich der Vereinsvorsitzende Max Stautner bei Peter Schön mit einem Geschenk.