Die sprichwörtliche Königsdisziplin der Imkerei – Werner Zwillich referierte beim Bienenzuchtverein Cham-Willmering über Königinnenzucht
Die Königin ist tot – es lebe die Königin. So geht es bei den Honig produzierenden Bienenvölkern alle zwei bis vier Jahre. Nach dieser Zeit hat die Anführerin eines Bienenvolkes ihre Leistungsfähigkeit verloren und muss vom Bienenzüchter durch eine hochwertige Nachfolgerin ersetzt werden. Auf großes Interesse stieß daher am Dienstagabend der Vortrag von Werner Zwillich, der am Lehrbienenstand des Bienenzuchtvereins Cham-Willmering zum Thema „Königinnenzucht“ referierte. Der staatlichen Fachberater für Bienenzucht und Träger der Zuchtmedaille des Freistaates Bayern gab mittels einer Power-Point-Präsentation einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Zuchtmethoden. Anhand anschaulicher Beispiele informierte er die Anwesenden über die diffizile Arbeit und gab wertvolle Tipps für die Praxis. So ist beim Umlarven besonders darauf zu achten, dass die Larve nur ein Tag alt ist und dabei nicht verletzt wird. Das Pflegevolk sollte auch immer offene Brut haben um sicherzustellen, dass möglichst viele Ammenbienen im Pflegevolk sind, die den Larven vor der Verpuppung möglichst viel Futtersaft in die Pfropfen mitgeben. Außerdem sind nur starke Völker zur Zucht geeignet, da nur diese die Temperatur für eine optimale Entwicklung der Jungköniginnen halten können. „Sanftmut, schwacher Schwarmtrieb, Widerstandskraft gegen Krankheiten und gute Honigleistung seien jene Bieneneigenschaften für ein Volk, die die Züchter erzielen wollten“, erklärte der erfahrene Spezialist. Da beim Hochzeitsflug der geschlüpften Königinnen an den Drohnensammelplätzen eine unkontrollierte Begattung stattfinde, legte er den Imkern nahe, für die Besamung eine anerkannte Belegstelle mit Drohnem aus einer Reinzuchtlinie aufzusuchen. Abschließend stellte er aber mit Bedauern fest, dass trotz ständiger Fortschritte bei der Züchtung bisher noch keine Bienen mit Varroaresistenz erzielt werden konnten.