03.02.2014 Jahresversammlung Imkerverein

Imker erholen sich noch vom „Schleudertrauma“ – Bienenzüchter aus Cham und Willmering zogen eine positive Jahresbilanz

SONY DSCImkern bleibt weiterhin im Trend: So haben beispielsweise die 100 Mitglieder des Bienenzuchtvereins Cham-Willmering insgesamt 476 Bienenvölker gemeldet. Acht Neuimker schlossen sich bis zum Jahresultimo dem Bienenzuchtverein Cham-Willmering an. Diese Rekordzahlen konnte der Vorsitzende Max Stautner am Sonntagnachmittag während der Jahreshauptversammlung am Lehrbienenstand Stegmühle verkünden. Die Wirkung der gesteigerten öffentlichen Aufmerksamkeit sowie ein verstärktes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung förderten diese positiven Entwicklungen. Am vereinseigenen Lehrbienenstand sind derzeit 14 Bienenvölker untergebracht, aus denen 750 Kilo Honig geerntet wurden. Nach einer mäßigen Frühtracht bekamen die Mitglieder im Sommer wegen der vielen Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes ein „Schleudertrauma“. Die emsigen Bienen schafften täglich kiloweise den wertvollen Waldhonig heran, sodass die Imker kaum mehr mit dem Schleudern nachkamen. „Der Verein legt auch künftig großen Wert auf eine stetige Verbesserung der Reinzucht“, erklärte Stautner. Aus diesem Grund schafften sich die Bienenzüchter aus Veitshöchheim ein Zuchtvolk an. Max Stautner ging in seinem Rechenschaftsbericht umfassend auf die Tätigkeiten im zurückliegenden Jahr ein: Mehrere Fachvorträge zu den Themen Bienengesundheit, Schwarmverhinderung, Königinnenzucht und Varroa-Bekämpfung unter der Leitung von verschiedenen Referenten wurden am eigenen Lehrbienenstand abgehalten. Ebenso organisierte die Vorstandschaft einen Vereinsausflug in den Bayerischen Nationalpark. Im Rahmen der Ferienfreizeit besuchte eine Kindergruppe des FC Chammünster den Lehrbienenstand. Der Vereinsvorsitzende berichtete weiter von zahlreichen Feierlichkeiten des abgelaufenen Vereinsjahres. Dazu zählte er ein Hecht-Essen und die Weihnachtsfeier im Vereinsheim sowie den Tag der offenen Tür auf, der wieder auf großen Zuspruch in der Bevölkerung stieß. Daneben beteiligten sich auch die Imker am Weihnachtsmarkt der Firma Pohl. Ein großer Dank galt Bienenwart Florian Daiminger, der im Winter sein Amt aus beruflichen Gründen niedergelegt hatte, für seine zuverlässige Arbeit. Sowohl bei der Betreuung der Vereinsvölker als auch bei der Züchtung von Königinnen, Bildung von Ablegern oder bei der Ausgabe von Zuchtstoff war auf ihn stets Verlass. Ein Nachfolger für dieses wichtige Amt konnte bisher noch nicht gefunden werden und Stautner appellierte an die Anwesenden, sich aktiv an der Suche zu beteiligen. Mit dem Ankauf einer Teilfläche von 800 Quadratmetern wurde der Weg für den Neubau eines Honigschleuderhauses geebnet. Dass der Verein trotz dieser Investition in das Vereinsgelände finanziell auf einer soliden Basis steht, belegte Kassenwart Christian Hiegl bei seinem Bericht. Schriftführer Josef Haimerl informierte dann die Versammlung über die Beschlüsse der zwei abgehaltenen Vorstandschaftssitzung. Der stellvertretende Vorsitzende Rudolf Deinhart stellte das Jahresprogramm vor. Das überaus erfolgreiche „Imkern auf Probe“ wird auch heuer wieder fortgesetzt, erste SONY DSCAnfragen von Interessierten liegen bereits vor. Der Verein besitzt zwischenzeitlich mit Gregor Raab und ihm selbst zwei zugelassene Referenten für die fachliche Ausbildung. Ferner stellte er fest, dass im Landkreis die Gefahr von Völkerverlusten weiterhin groß ist. Daher wies er auf die Bedeutung einer korrekten Varroa-Behandlung hin. Über den ganzen Jahresverlauf hinweg sind auch wieder mehrere Fortbildungsveranstaltungen geplant. Der gesamte Terminkalender kann unter www.bienenzuchtverein-cham.lvbi.de nachgelesen werden. Schließlich galt es noch verdiente Vereinsmitglieder zu ehren. In dankbarer Anerkennung der hervorragenden Verdienste um die Bienenzucht erhielt deswegen Udo Zaglmann von Max Stautner für seine 25-jährige Mitgliedschaft beim Landesband Bayerischer Imker e.V. die Ehrennadel in Silber und eine Urkunde, verbunden mit der Hoffnung, den Verein auch künftig zu unterstützen. Für die 15-jährige Zugehörigkeit bekamen Anton Wutz, Josef Haimerl, Anton Wagner und Josef Platzer das Abzeichen in Bronze. Stautner dankte abschließend allen freiwilligen Helfern, die sich immer tatkräftig im Verein einbringen, sei es bei der Pflege der Blumen oder bei anfallenden Mäh- oder Renovierungsarbeiten. Ein „Vergelt`s Gott“ galt auch allen Geld- und Sachspendern sowie Bürgermeister Michael Dankerl und Werner Vogl, die dem Verein immer bei Fragen und wichtigen Angelegenheiten zur Seite standen.  „Hier wird konstruktive Arbeit geleistet und der Verein wird absolut kompetent geführt“, resümierte das Gemeindeoberhaupt in seinem Grußwort. Imkern bedeutet zugleich aktiven Umweltschutz, und als „Mensch der Natur“ unterstütze er die Imker stets in allen Belangen. Die Honigspende der SONY DSCMitglieder des Bienenzüchtervereins Cham-Willmering für soziale Einrichtungen erging heuer an die Gemeinde Willmering. „Da freuen sich die Buben und Mädchen des Kindergartens ganz bestimmt, wenn sie wieder Honig schlecken dürfen“, meinte Dankerl als ihm Max Stautner den Karton mit leckerem Bienenhonig überreichte. „Die sehr erfreuliche Honigernte wollen die Imker nun mit anderen Menschen teilen“, erklärte der Vereinsvorsitzende „Wir freuen uns, dass die Bienenzüchter neben der Natur auch im sozialen Bereich Gutes tun.“, entgegnete Dankerl, der das Geschenk an den Kindergarten und das Thomas-Wiser-Haus weitergeben wird.